Der Name Nils Holgersson sagt vermutlich jedem etwas. Aber auch darüber hinaus schrieb Selma Lagerlöf wegweisende Geschichte: zum Beispiel als erste Frau, die den Literaturnobelpreis erhielt. Heute gilt sie als eine der bekanntesten Schriftstellerinnen Schwedens.
Selma Lagerlöfs Leben gestaltete sich eher unkonventionell, wobei sie viele ihrer Erlebnisse in ihren Romanen verarbeitete. Ihre Bücher sind besonders von einem starken Gefühl für Heimat geprägt und verflechten oft Mythen und Volksglauben mit realen Geschichten. Was ihre Romane dabei vor allem ausmacht, ist eine episodenhafte Struktur der Kapitel und ein naiv klingender Ton, der an die Erzählung von Märchen erinnert.
Selma Lagerlöf war eine schwedische Autorin. Sie ist vor allem für ihr Kinderbuch Nils Holgersson bekannt, verfasste aber noch viele andere bedeutende Werke. Außerdem war sie die erste Frau, die den Literaturnobelpreis erhielt.
Geboren | 20. November 1858 auf Gut Mårbacka in Värmland |
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Gestorben | 16. März 1940 ebenda |
Wichtigste Werke | Nils Holgerssons wunderbare Reise mit den Wildgänsen, Gösta Berling, Jerusalem, Der Kaiser von Portugallien |
Würdigungen | Literaturnobelpreis, Ehrendoktorwürden der Philosophie an der Universität Uppsala, Mitglied der schwedischen Akademie, Ehrendoktorwürde der Universität Greifswald |
Leben und Schaffen
Selma Ottilia Lovisa Lagerlöf wurde am 20. November 1858 auf Gut Mårbacka in Schweden geboren. Ihre Eltern waren gut situierte Gutsbesitzer und ließen sie mit ihrer Schwester zu Hause von einer Gouvernante unterrichten. Allerdings starben mehrere von Selmas Geschwistern in jungen Jahren, unter anderem an Tuberkulose. Die Begegnung mit der Krankheit würde die Autorin später auch in ihren Büchern (Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen und Der Fuhrmann des Todes) verarbeiten.
Als Kind hatte Selma ein Hüftleiden, das sie mit 3 Jahren sogar vollständig lähmte. Ihre Gesundheit verbesserte sich danach zwar, jedoch blieb ihr ein lebenslanges Hinken. Aufgrund dieser Einschränkungen sah sie sich als Außenseiterin und verarbeitete auch dieses Gefühl später in ihren Werken. Außerdem verbrachte sie, da sie nicht mit den anderen Kindern herumtollen konnte, viel Zeit mit Lesen und entdeckte dabei ihre Liebe zur Literatur und zu den Sagen und Geschichten ihrer Heimat. Sie führte gern selbstgeschriebene Puppentheaterstücke auf, zeigte jedoch für Hausarbeit und andere für Mädchen als angemessen angesehene Beschäftigungen nicht viel Interesse.
Ab den 1860er-Jahren verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage. Selma erlebte die Angst vor Verlust des Heims, welche sie später auch in vielen ihrer Bücher thematisieren würde. Jahre später musste Mårbacka tatsächlich verkauft werden.
Der Beginn ihrer Karriere
Das Leben einer Hausfrau reizte Selma nicht. Nach ihrer Schulausbildung, in den Tagen ohne feste Beschäftigung, beschrieb sie, sie fühle „eine große und bedrückende Leere“. Entgegen dem Wunsch ihres Vaters ging sie 1881 nach Stockholm und begann dort eine Ausbildung zur Volksschullehrerin. Ihr Vater starb wenige Jahre darauf. Die Beziehung zu ihm schien sie tief geprägt zu haben: problematische Vater-Tochter-Beziehungen, die sowohl von inniger Liebe als auch schweren Konflikten geprägt sind, lassen sich ebenfalls als wiederkehrende Thematik in Selma Lagerlöfs Werken finden.
Sie übten den Beruf der Volksschullehrerin in Landskrona aus und veröffentlichte mit 33 ihr erstes Buch: Gösta Berling. Der Roman erhielt zunächst schlechte Kritiken und erzielte wenig Einnahmen, sodass Selma entgegen ihrer Erwartungen nicht genügend Geld verdiente, um ihren Lehrberuf aufgeben zu können. Besonders durch die Schilderungen eines ungezügelten Lebensstils des Hauptcharakters eckte das Werk bei einigen Kritikern an. Erst nach einer sehr positiven Rezension des dänischen Literaturkritikers Georg Brandes erlebte das Werk einen Aufschwung und gilt heute als eins der meistgelesensten schwedischen Bücher.
Gösta Berling
Selma Lagerlöfs erster Roman, 1891
Das Buch mit dem Originaltitel Gösta Berlings saga besteht aus einer Reihe eher lose verknüpfter Episoden.
Es handelt vom Pfarrer Gösta Berling, der der Anführer einer Gruppe ehemaliger Offiziere und verarmter Adeliger auf Gut Ekeby wird. Sie verbringen ihr Leben mit verschiedenen Vergnügungen, wobei Gösta von seiner Trunksucht ins Verderben gestürzt wird.
Die Geschichte basiert auf Erzählungen über Menschen aus Selma Lagerlöfs Heimat, die sie als Kind gehört hat. Die Episoden und Figuren werden dabei geschickt miteinander verwoben und mit värmländischen Märchen und Mythen verflochten.
„Jetzt, wo ich dort war und die Welt überrascht habe, wo in allen schwedischen Zeitungen über mich geschrieben wurde und wo ich sowohl als Genie als auch als Verrückte anerkannt wurde, glaube ich, dass ich frei atmen kann. Ich war sicherlich nie weniger arrogant als jetzt, aber es ist eine große Erleichterung, dass die Menschen endlich wissen, wer und was ich bin.“
Selma Lagerlöf, über den Erfolg von Gösta Berling
Autorin von Welt
Im Jahr 1895 gab Selma ihren Lehrerinnenberuf auf und unternahm danach mit ihrer Freundin Sophie Elkan eine große Reise durch Südeuropa. Die Erlebnisse inspirierten sie zu ihrem Roman Die Wunder des Antichrist.
Nach dieser Reise zog sie zu ihrer jüngeren Schwester nach Falun in Dalarna im Herzen von Schweden, auch weil die Region als das Zentrum schwedischen Brauchtums und schwedischer Volkskultur galt. Dort erfuhr sie von einer Gruppe Bauern aus dem Ort Nås, die eine religiöse Erweckung erfahren hatten und daraufhin nach Jerusalem auswanderten, um sich dort einer amerikanischen Sekte anzuschließen. Diese Geschichte faszinierte Selma Lagerlöf derart, dass sie sie zum Thema ihres Romans Jerusalem machte.
Das Buch war ein großer Erfolg und sicherte ihr den endgültigen Durchbruch als Schriftstellerin. Der zweite Teil des Werks erhielt weniger enthusiastische Kritiken und stellte auch die Autorin selbst nicht zufrieden, sodass sie ihn ein paar Jahre später umarbeitete. Die heute verbreitete Version ist die überarbeitete Fassung.
Jerusalem
Neuanfang und Heimverlust, 1901
Jerusalem ist ein zweibändiger Roman, der stark von wahren Begebenheiten inspiriert wurde. Auch das Einleitungskapitel, das zuvor eine eigenständige Novelle gewesen war, basiert auf einer tatsächlichen Geschichte von der Selma Lagerlöf in einer Zeitung gelesen hatte: Ein Mann hatte seine Verlobte aus dem Gefängnis abgeholt, obwohl diese zuvor das gemeinsame Kind umgebracht hatte.
Das Buch webt zwei Handlungsstränge ineinander: das Schicksal von religiösen, nach Jerusalem auswandernden Bauern und das der “Ingmarssöhne”, einer angesehenen Bauernfamilie, deren Tochter die Anführerin der Auswanderer wird und den heimischen Ingmarshof versteigern lässt, um Geld für den Neuanfang zu haben. Dadurch verliert ihr jüngerer Bruder seine Heimat und muss darum kämpfen, sie zurückzubekommen.
Die Themen einer starken, selbstbestimmten Frau und dem Verlust des geborgenen Heims lassen sich in vielen von Lagerlöfs Werken finden.
Ihr berühmtestes Buch
Ihr nächstes Projekt sollte dann ihr bis heute bekanntestes Werk werden: Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen. Der Roman war ein Auftrag des schwedischen Volksschullehrerverbandes und sollte als Schulbuch zum Einsatz kommen. Lagerlöf war begeistert von der Aufgabe und schrieb ihrer Freundin Sophie Elkan in einem Brief, der Auftrag sei eine Goldgrube, noch besser als ein Nobelpreis. Sie reiste sogar nach Nordschweden, um die Landschaft dort besser kennenzulernen und ließ ihre Begeisterung in die liebevollen Naturbeschreibungen des Buches mit einfließen.
„Es war einmal ein Junge. Er war ungefähr vierzehn Jahre alt, blond und groß gewachsen. Besonders tüchtig war er nicht, am liebsten schlief oder aß er, und sein größtes Vergnügen war, irgendetwas anzustellen.“
Selma Lagerlöf, aus Nils Holgersson
Nils Holgersson
Schulbuch und Liebesbrief an Schweden, 1906
Der Roman mit dem Originaltitel Nils Holgerssons underbara resa genom Sverige („Nils Holgerssons wunderbare Reise durch Schweden“) erzählt von dem 14-jährigen Jungen Nils Holgersson, der wegen seiner Bösartigkeit vor allem Tieren gegenüber in ein Wichtelmännchen verwandelt wird und mit einer Gruppe Wildgänse durch ganz Schweden reist.
Die Geschichte beinhaltet viele moralische Konflikte, die Nils die Chance geben, charakterlich zu wachsen; sie hat damit Aspekte eines Erziehungs- und Entwicklungsromans. Außerdem bietet sie ein liebevolles Portrait der schwedischen Regionen und Landschaften, um Heimatkunde zu vermitteln. Oft werden die Orte dabei auch mit regionalen Sagen und Märchen in Verbindung gebracht. Auch Wichtelmännchen (“tomte”) sind fest im schwedischen Volksglauben verwurzelt.
Die Geschichte des zahmen Hausgänserich Martin basiert wie so viele Aspekte von Lagerlöfs Werken ebenfalls auf einer wahren Begebenheit, von der ihr über ihren Heimathof Mårbacka erzählt worden war: eine Hausgans hatte sich für einen Sommer Wildgänsen angeschlossen und war im Herbst mit einer Partnerin und gemeinsamen Kindern zurückgekehrt.
Das Buch wurde in über 30 Sprachen übersetzt und mehrfach als Filme und Serien umgesetzt. Es war außerdem das erste literarische Werk, das die neue schwedische Rechtschreibung anwandte. Der Roman war ein riesiger Erfolg und wurde von viele Generationen an Schulkindern gelesen.
Die erste Frau mit Literaturnobelpreis
Im Jahr 1907 wurde Selma Lagerlöf die Ehrendoktorwürde der Philosophie an der Universität Uppsala verliehen. Nur zwei Jahre später erhielt sie als erste Frau den Literaturnobelpreis. Auf der Preisverleihung pries die Akademie ihre Leistung:
“Im Rhythmus ihrer Dichtkunst finden wir auf Schritt und Tritt das Echo dessen, was von alters her die Seele Schwedens bewegt hat, und das macht uns Selma Lagerlöf besonders teuer. (…) Es liegt im Sinne Alfred Nobels, diese Frau zu ehren, die mit beispiellosem Erfolg die empfindlichsten Seiten des menschlichen Herzens zum Erklingen brachte.“
Claes Annerstedt, bei Überreichung des Preises
Wenige Jahre darauf wurde ihr, ebenfalls als erste Frau jemals, die Mitgliedschaft in der Schwedischen Akademie gewährt; der Institution mit der Aufgabe, die schwedische Sprache und Literatur zu fördern und die seit 1900 damit beauftragt ist, den Nobelpreis für Literatur zu vergeben.
Rückkehr in die Heimat
1908 kaufte Selma das Gutshaus von Mårbacka, wo sie aufgewachsen war, später dann auch das dazugehörige Land und weitere Gebiete. Sie nutzte die Ländereien, um Landwirtschaft zu betreiben und Hafermehl zu produzieren. Von 1921 bis 1923 ließ sie das Gutshaus von einem kleineren roten Holzhaus zu einem vornehmen Herrenhaus umbauen.
Sie verfasste weitere bedeutende Romane, die erneut Geschichten ihrer Heimat und der dortigen Menschen erzählen, wie Lijecronas Heimat (1911) und Der Kaiser von Portugallien (1914). Ihr letztes großes Romanprojekt, die Trilogie Die Löwenskölds, schrieb sie in den Jahren 1925 bis 1928. In späteren Jahren hielt sie Erzählungen aus ihrer persönlichen Kindheit in einer dreiteiligen Autobiografie fest, um so einen Einblick in ihr Leben und die Erlebnisse zu geben, die ihr literarisches Wirken geprägt haben.
Unkonventionelle Liebe und Familie
Selma Lagerlöf pflegte lebenslang eine enge Verbindung zu der Schriftstellerin Sophie Elkan. Sie hatte Kontakt zu ihr aufgenommen, nachdem sie eine ihrer Kurzgeschichten gelesen hatte, die Sophies eigenes tragisches Schicksal behandelte.
In Falun lernte sie später die Studienrätin Valborg Olander kennen, die ihr auch bei bürokratischen Aufgaben zur Hand ging.
Aus Briefen, die 1990 und 2006 veröffentlicht wurden, lässt sich herauslesen, dass Selma mit beiden Frauen eine innige Liebe verband, außerdem sprach sie Valborg gegenüber von “Liebesbriefen” und nannte sie eine “Schriftsteller-Ehefrau”. Außerdem ist zwischen Elkan und Olander Eifersucht zu erkennen, sodass es sich wohl um eine komplizierte Dreiecksbeziehung handelte, die mit dem Tod von Sophie Elkan im Jahr 1921 endete.
„Ich sehe in Kopenhagen so viele Beziehungen zwischen Frauen, dass ich versuchen muss, mir einen Reim darauf zu machen, was die Natur damit bezweckt – und warum sollten wir nicht alle Menschen gleichermaßen lieben?“
Selma Lagerlöf, in einem Brief an Sophie Elkan
Nils Holgersson war derweil nicht nur die bekannte Titelfigur aus Selmas Roman, sondern zugleich der Pflegesohn der Schriftstellerin. Vermutlich hatte man sich wegen der zufälligen Namensgleichheit mit der Bitte, ihn aufzunehmen, an sie gewandt. Sie war ihm gegenüber sehr engagiert und hoffte, dass er eines Tages Mårbacka übernehmen könnte. Diese Hoffnungen wurden jedoch nicht erfüllt: Nils wanderte nach Amerika aus, wo er sich am Bau von Wolkenkratzern beteiligte.
Engagiert bis an ihr Lebensende
Selma Lagerlöf engagierte sich für die Stärkung der Frau und hielt 1911 bei einem internationalen Frauenkongress die gefeierte Rede Hem och stat (“Heim und Staat”), in der sie die Geborgenheit und den Frieden eines “weiblich” geschaffenen Heims der Schöpfung eines von Macht und Gewalt geprägten Staates gegenüberstellt.
Während des Naziregimes half sie jüdischen Flüchtlingen und schickte oft Geld an notleidende Menschen, die ihr Briefe schickten. Auch während der Weltwirtschaftskrise um 1930 entließ sie keine Mitarbeiter, sondern stellte sogar neue ein, um bestmöglich das Leid der Menschen zu lindern.
Als sich Finnland 1939 im Winterkrieg mit der Sowjetunion befand, unterstützte sie das Land finanziell, indem sie ihre goldene Nobelpreis-Medaille spendete.
Kurz darauf, im Jahr 1940, starb Selma Lagerlöf mit 81 Jahren in ihrem Haus an einem Schlaganfall. Ihr Grab befindet sich in ihrer Heimat in Östra Ämtervik.
Was ihre Literatur ausmacht
Was?
Selma Lagerlöfs Werke sind oft Ereignisse aus ihrem Leben oder Geschichten, die ihr zugetragen wurden, die sie nicht selten um mythische Aspekte und Elemente aus dem Volksglauben ergänzt.
Sie beschreibt viel von ihrer Heimat Värmland und stellt oft Gut Mårbacka dar, um die dortige Lebensweise für die Zukunft zu bewahren. Dabei wird das Gut oft idealisiert. Generell spielt das Heim und die damit verbundene Geborgenheit eine wichtige Rolle, begleitet von der Angst, dieses Heim zu verlieren. Eine Angst, die Selma in jungen Jahren selbst viel beschäftigte.
Darüber hinaus thematisiert sie oft eine Notwendigkeit, Schuld zu sühnen, sowie die versöhnende und erlösende Kraft der Liebe. Außerdem interessiert sie sich sehr für die menschliche Psyche und die Schilderung von Seelenzuständen. Auch eine Konfrontation zwischen weiblichen und männlichen Rollen ist ein wiederkehrendes Motiv ihrer Werke; dabei wird entweder hingebungsvolle, liebende Weiblichkeit einer grausamen, verschlagenen Männlichkeit gegenübergestellt, oder von starken, tüchtigen und selbstbewussten Frauen erzählt, die sich gegen unfähige Männer durchsetzen müssen.
Wie?
Das, was Lagerlöfs Werke am stärksten charakterisiert, ist ihre episodenhafte Gestaltung. Die Kapitel erzählen oft Geschichten, die in sich abgeschlossen sind, wodurch eine serienhafte Verstrickung der Geschehnisse entsteht.
Das Wunderbare, Volkstümliche und die innere Gefühlswelt waren das, worauf sie bei ihrem Erzählen besonders viel Wert legte. Ihre Werke haben oft einen eher naiven Ton und klingen wie alte, mündlich überlieferte Erzählungen, was ihnen einen märchenhaften Charakter verleiht. So wurde sie von Kritikern auch des Öfteren, eher abwertend, als sagotant (“Märchentante”) bezeichnet.
Ihr Erzählstil ist jedoch fein ausgearbeitet und erschafft anspruchsvolle Erzählkonstrukte, beispielsweise durch verwobene Handlungsstränge und bewusst gesetzte Wechsel von Erzählperspektiven.
Im Laufe ihres Lebens wandelte sich ihr Schreibstil von überschwänglichen, auserzählenden Beschreibungen hin zu eher nüchternen, beruhigteren Formulierungen.
Reiseziele
Auf den Spuren von Selma Lagerlöf
Die Gemeinde Östra Ämtervik in Värmland ist die Heimat von Selma Lagerlöf. Hier befindet sich Gut Mårbacka, das für die Autorin ihr ganzes Leben hindurch eine wichtige Rolle gespielt hat. Sie hatte festgehalten, dass das Anwesen als Erinnerungsstätte erhalten bleiben solle; so besteht der Hof noch heute und ist für Besucher geöffnet. Es werden Führungen durch das Haus angeboten, außerdem gibt es ein Café und einen Buchladen. In Östra Ämtervik ist auch das Grab der Schriftstellerin zu finden.
Auch Falun in Dalarna war ein zentraler Ort in Selma Lagerlöfs Leben. Hier besaß sie eine kleine Villa und verbrachte viel Zeit mit ihrer Schwester und dem Schreiben. Die kleine Stadt im Herzen von Schweden bietet sich für einen Besuch an, wenn man auf seiner Reise durch die Regionen Schwedens dem Lebensgefühl der Autorin auf den Grund gehen möchte.
Nils-Holgersson-Skulptur
In Karlskrona im Süden von Schweden gibt es die kleine Statue „Sprungen ur boken„(auf deutsch: „Dem Buch entsprungen“), die Nils Holgersson zeigt. Sie wurde von Ralf Borselius gefertigt und im Jahr 2006, genau 100 Jahre nach Veröffentlichung des Buches, eingeweiht.