JĂ€mtland: Aktivurlaub in Schwedens Westen
Dichte WĂ€lder, zugefrorene Seen und schneebedeckte HĂŒgel und TĂ€ler â JĂ€mtland im Nordwesten Schwedens bietet spektakulĂ€re Natur der Extraklasse. Egal ob auf einer Wanderung oder einer Skitour, die Region an der Grenze zu Norwegen lĂ€sst jedes Outdoor-Herz höher schlagen, im Sommer und im Winter zugleich. Zudem gibt es auch einige kulturelle Highlights, die man nicht verpassen sollte.

Die historische Provinz JĂ€mtland liegt im schwedischen Nordwesten an der Grenze zu Norwegen. Die Region hat eine der niedrigsten Einwohnerdichten des Landes und ist sehr rural mit nur wenigen StĂ€dten, bietet dafĂŒr aber eine eindrucksvolle und wilde Natur. Hauptort der Provinz ist Ăstersund.
Unterwegs in JĂ€mtlands wilder Natur
Mit nur 3 Einwohnern pro Quadratkilometern besitzt JĂ€mtland eine der niedrigsten Bevölkerungsdichten Schwedens, StĂ€dte sind hier Mangelware â doch dafĂŒr gibt es umso mehr eindrucksvolle Natur, die in jeder Jahreszeit zum Erkunden und Entdecken einlĂ€dt. Darunter fĂ€llt beispielsweise der Storsjön, der fĂŒnftgröĂte See des Landes, der im Winter unter einer dicken Eisschicht verschwindet â und angeblich ein Ungeheuer beheimaten soll.
Im Sommer bietet sich JĂ€mtland ausgezeichnet fĂŒr Wanderungen und Mountainbike-Touren an, auĂerdem stehen Kanu- oder Kajakfahrten, Klettern oder Angeln auf dem Programm. In den Wintermonaten verwandelt sich die Region dann in ein wahres Schneeparadies und unzĂ€hlige Besucher kommen nach Ă re, dem gröĂten Skigebiet Schwedens und Nordeuropas, um auf Skiern oder Snowboards das fantastische Panorama zu genieĂen â hier kann man unter Polarlichtern den Abhang runterfahren. Aber der Winter in JĂ€mtland hat noch mehr zu bieten, ebenfalls beliebt sind unter anderem Eislaufen, Hundeschlittentouren, Schneemobilsafaris oder Eisangeln sowie -klettern.
JĂ€mtland ist auch die Heimat von vielen WasserfĂ€llen, darunter auch der gröĂte und mĂ€chtigste Wasserfall Schwedens, der TĂ€nnforsen. Der Wasserfall ist etwa 38 Meter hoch und erreicht im Mai oder Juni sein maximales Wasservolumen, aber auch im Winter ist er einen Besuch wert â dann kann man nĂ€mlich unter den zugefrorenen Wassermassen entlang spazieren.
Ebenfalls sehenswert ist âDöda Falletâ â der tote Fall. Wo heute ein Naturschutzgebiet ist, war frĂŒher der Wasserfall Gedungsen. Als man versuchte, gegen Ende des 18. Jahrhunderts einen Nebenkanal fĂŒr die Forstindustrie zu legen, passierte eine Katastrophe â der See Ragundasjön wurde innerhalb weniger Stunden geleert. Das zurĂŒckgebliebene Gebiet kann nun wĂ€hrend Wanderungen erkundet werden.
Weitere sehenswerte Naturreservate sind auf den verschiedenen Inseln im Storsjön, beispielsweise auf Frösön oder Andersön. FĂŒr Wanderfans empfiehlt sich das JĂ€mtland-Dreieck â ein 47 Kilometer langer Rundweg in drei Etappen, der zu Schwedens âSignaturlederâ gehört, also zu den schwedischen âCharakterwegenâ, die Besuchern auf besonders gute Weise die vielfĂ€ltige Schönheit des Landes nĂ€her bringen. Wanderprofis trauen sich auf den âPanoramawegâ, der von JĂ€rpen bis Trondheim in Norwegen fĂŒhrt, und an zahlreichen eindrucksvollen Naturhighlights vorbeifĂŒhrt.
Kultur und Geschichte in JĂ€mtland
Zwar gibt es in JĂ€mtland nur wenige StĂ€dte, aber ein Ausflug in die, die es gibt, lohnt sich. Ăstersund ist die gröĂte Stadt der Region und liegt zentral am Ufer des Storsjöns. Die Stadt ist auch das kulturelle Zentrum JĂ€mtlands, hier finden immer wieder groĂe Events und Veranstaltungen statt, allen voran das Musikfestival Störsjöyran und der alljĂ€hrliche Auftakt des Biathlon-Weltcups. Auf der Insel Frösö, das westlich von Ăstersund im See liegt, findet man unter anderem Schwedens nördlichsten Runenstein.
AuĂerdem gehört JĂ€mtland zu SĂĄpmi, dem Land der Samen, dem indigenen Volk Nordeuropas, und ist dementsprechend von der samischen Kultur geprĂ€gt, allen voran der Rentierhaltung. Wer mehr ĂŒber Geschichte und Kultur JĂ€mtlands erfahren will, sollte im JĂ€mtli-Museum vorbeischauen, in dem FundstĂŒcke und Exponate ausgestellt werden, die noch aus der Wikingerzeit stammen. Das Museum besitzt ebenfalls ein Freilichtmuseum, das aus historischen GebĂ€uden aus dem 18. und 19. Jahrhundert besteht, und in dem im Winter ein gemĂŒtlicher Weihnachtsmarkt stattfindet.
Ăberraschend unschwedisch wird es im Ragundadalen. Abgesehen vom Döda Fallet gibt es hier nĂ€mlich eine ungewöhliche Besucherattraktion, die seine Wurzeln in Asien hat. Der thailĂ€ndische Pavillon wurde 1997 zum hundertjĂ€hrigen JubilĂ€um des Besuches des thailĂ€ndischen Königs Chulalongkorn in der Region errichtet. Am einzigen thailĂ€ndischen Pavillon seiner Art auĂerhalb Thailands findet jedes Jahr am 19. Juli ein Fest zu Ehren des royalen Besuches statt.