Schwedisch Lappland: Schwedens hoher Norden
Verschneite Wälder, zugefrorene Seen und am Himmel Polarlichter – im schwedischen Teil Lapplands werden Winterträume wahr. Ob auf Skiern, im Hundeschlitten oder auf dem Schneemobil: Die raue Natur im abgeschiedenen Norden lädt zu vielseitigen und aufregenden Erkundungstouren ein. Und auch in der schneefreien Zeit lohnt sich ein Besuch, beispielsweise in der nördlichsten schwedischen Stadt Kiruna oder am Kebnekaise, dem höchsten Berg des Landes.
Lappland, oder auch Schwedisch Lappland, ist der nördlichste Teil Schwedens und die Größte der historischen Provinzen des Landes. Gemeinsam mit Norwegisch-Lappland (Finnmark) und Finnisch-Lappland bildet sie eine paneuropäische Region, die auch mit Sápmi, dem Siedlungsgebiet und Kulturraum der Samen, gleichgesetzt wird. Hauptort der Provinz ist Kiruna.
Unterwegs in der Natur Schwedisch Lapplands
Bekannt ist Schwedisch Lappland wohl vor allem für eins: arktisches Klima, Schnee und Polarlichter. Und das völlig zurecht, denn an nur wenigen anderen Orten der Welt kann man das Himmelsspektakel während eines Winterurlaubs – wenn die Sonne nur selten am Himmel zu sehen ist – so gut verfolgen wie hier im Norden. Die Aurora Sky Station in Abisko gilt beispielsweise als einer der besten Orte, um auf Polarlichterjagd zu gehen.
Die wenigen Sonnenstunden laden dazu ein, die arktische Natur der Region auf besondere Art und Weise kennenzulernen – beliebt sind vor allem Touren auf dem Schneemobil oder im Hundeschlitten, bei denen man in den verschneiten und unberührten Wäldern Rentiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten kann. Aber auch Schneewanderungen sind beliebt, genau wie Touren auf Skiern – beispielsweise im Skigebiet Riksgränsen an der Grenze zu Norwegen. Wer dagegen Entspannung und Ruhe sucht, kann sich auf einem der zahlreichen zugefrorenen Seen am Eisfischen probieren – oder bei einem Zwischenstopp in Jukkasjärvi bei Kiruna das weltbekannte Eishotel besuchen.
Entscheidet man sich für einen Urlaub in Schwedisch Lappland in den Sommermonaten, bekommt man fast das komplette Gegenteil zum Winter. Zwischen Mai und Juli wird es im hier im Norden Schwedens nicht dunkel, denn dann steht die Mitternachtssonne am Himmel – Sonnencreme ist also ein Muss. Die endlosen Sommertage eignen sich perfekt für Outdoor-Touren und Wanderungen in einem der zahlreichen Nationalparks der Region. Wer lieber auf dem Wasser unterwegs ist, kann sich für eine Kanu- oder Kayaktour entscheiden, denn Schwedisch Lappland bietet eine große Anzahl an Seen und Bächen – die ebenso bei Angelfans auf große Begeisterung stößt.
Schwedisch Lappland – Die Heimat der Samen
Schwedisch Lappland, wie der gesamte fenno-skandinavische Norden, ist die Heimat der Samen, dem indigenen Volk Nordeuropas. Die Besiedlung des Gebietes durch die Samen liegt über 10.000 Jahre zurück, dementsprechend ist die Kultur Lapplands sehr von samischen Traditionen geprägt. Zwar ist der Anteil der Samen an der Gesamtbevölkerung in den letzten Jahren immer mehr zurückgegangen, aber auch heute noch leben die Samen in Schwedisch Lappland und laden neugierige Besucher dazu ein, ihre Bräuche und traditionellen Lebensweisen besser kennenzulernen.
Auch wenn die allermeisten Samen nicht mehr nomadisch leben, sondern an einem festen Ort wohnen, wird die Provinz immer noch kulturell von der Rentierhaltung geprägt. Wer sich auf eine spirituelle Reise in einer der abgeschiedensten und ruhigsten Orte der Erde begeben will, kann sich am Schamanismus und der samischen Naturreligion orientieren. Auch der Joik, der traditionelle samische Gesangsstil, wird heute noch verwendet. Duodji bezeichnet das samische Kunsthandwerk, bei dem vor allem Gebrauchsgegenstände aus typisch nordischen und regionalen Naturrohstoffen wie Holz oder auch Rentiergeweihe hergestellt werden.
Wenn du einmal wie die Samen im Zelt im Schnee übernachten möchtest oder eine andere außergewöhnliche Unterkunft in Schwedisch-Lappland suchst, findest du in unserem Artikel zu Erlebnis-Übernachtungen in Schweden einen Überblick.
Lapplands Küche: Herzhaft und Lokal
Zwar kann man auch in Schwedisch Lappland hohe Küche und gehobene Restaurants finden, doch das eigentliche Essen der Region ist traditionell eher einfach und schlicht. Dabei wird die Esskultur vor allem von den samischen Traditionen beeinflusst. Kurz gesagt: So gut wie alles, was auf den Tisch kommt ist regional und lokal, egal ob Fisch, Fleisch oder Gemüse.
Als häufigste Nutztiere in Lappland sind Rentiere eine wichtige Nahrungsquelle. Beliebt sind vor allem geräuchertes oder geschnetzeltes Rentierfleisch (“Souvas”) oder herzhafte Eintöpfe. Auch Elchfleisch und Rebhuhn sind typische Zutaten der nordschwedischen Küche. Wie im gesamten Land werden auch Fische gerne zubereitet und geräuchert, in Schwedisch Lappland vor allem Saiblinge, Forellen und Hechte.
Als eins der Nationalgerichte von (Schwedisch) Lappland gilt der Palt, ein Kartoffel-Mehlteig-Kloß mit Speckfüllung. Generell sind Kartoffeln eine sehr beliebte Beilage, ebenso wie Wurzelgemüse, Pilze und auf Stein gebackenes Brot. Als Soßen oder für Süßspeisen sind Beeren sehr beliebt, genauer Blaubeeren, Moltebeeren, Preiselbeeren und Himbeeren.