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Alkohol in Skandinavien: Alles, was du für einen Urlaub wissen musst

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Wenn es um Alkohol geht, hat jedes Land andere Vorlieben, Traditionen und auch Regeln. Letztere sind in Skandinavien deutlich schärfer, als in Deutschland – was jedoch nicht heißt, dass die Schweden, Finnen und Norweger auf ihre Drinks verzichten. Besonders zu traditionellen Festlichkeiten und in der Gemeinschaft wird gerne Bier, Wein und Schnaps getrunken. Hier erfährst du alles, was du sonst noch über alkoholische Getränke im Skandinavien-Urlaub wissen musst.

Typisch skandinavische Alkoholsorten und Getränke

Hausgemachter Schnaps (Foto: Tina Stafrén/imagebank.sweden.se)

Bis heute sind in Skandinavien einige alkoholische Getränke verbreitet, die auf eine lange Tradition zurückgehen. In Schweden wird seit Ende des 14. Jahrhunderts wird in Schnaps destilliert. Zunächst wurde er als Medikament verwendet und dazu mit Kräutern und Gewürzen versetzt. Im 17. Jahrhundert wurde Schnaps alltäglicher und gehört seitdem zu den schwedischen kulinarischen Traditionen. Noch immer gibt es zahlreiche lokale Hersteller, die Spirituosen, Bier und Wein produzieren und vor allem in ihrer jeweiligen Region bekannt sind.

Das schwedische Wort snaps stammt aus dem Deutschen und bedeutet soviel wie „herunterschlucken“.

Aquavit

Aquavit-Tasting auf dem Food Festival in Trøndelag (Foto: Leiv Aspen – Oi! Trøndersk Mat og Drikke)

Unbedingt probieren: Der Kräuterschnaps Aquavit, auch Akvavit, hat eine lange Tradition im skandinavischen Raum. Er hat einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5 Prozent, ein dominantes Kümmel- oder Dillaroma und wird aus Getreide und Kartoffeln gebrannt. Je nach Hersteller werden auch Koriander, Fenchel, Zimt oder Nelken verwendet. 

Aquavit ist fester Bestandteil der skandinavischen Ess- und Trinkkultur und wird zum Beispiel als Absacker nach dem Weihnachtessen eingeschenkt. Die Marke Linie gilt als norwegischer Klassiker und besondere Spezialität. Die Sherry-Fässer, in denen der Alkohol gelagert und transportiert wird, werden zweimal über den Äquator (die „Linie“) gefahren. In Schweden ist O.P. Anderson in der führende Hersteller von Aquavit.

Absolut Vodka

Ein traditionell schwedischer Hersteller, der heute weltweit bekannt ist, ist Absolut Vodka. 1879 entwickelte Lars Olsson Smith in Åhus in der Region Skåne die kontinuierliche Destillation, um absolut reinen Wodka herzustellen. So entstand knapp 100 Jahre später der Name des Unternehmens. Übrigens stammen auch alle Zutaten für das hochprozentige Getränk, Winterweizen und Wasser, aus der Region. Es gibt noch einige weitere skandinavische Destillerien, die unter anderem Wodka und Gin produzieren.

Öl / Øl (Bier)

Lagerbier einer Mikrobrauerei im schwedischen Lund (Foto: Janus Langhorn/imagebank.sweden.se)

Öl (Schweden) beziehungsweise øl (Norwegen) heißt nichts anderes als Bier. Ähnlich wie in Deutschland, ist Bier auch in Skandinavien sehr beliebt und wird zum Beispiel zu Weihnachten oder am Mittsommerfest getrunken. Mittlerweile gibt es in Schweden und Norwegen zahlreiche Mikrobrauereien, die ihr eigenes Craft- oder Lagerbier herstellen.

Äpplecider

 Hardanger Cider (Foto: Simon Sjøkvist – Visit Hardangerfjord)

Cider verbindet man in erster Linie mit Großbritannien und Frankreich, aber in Skandinavien reicht die Herstellung von Apfelwein bis in die Wikingerzeit zurück. Cider ist in Schweden und Norwegen aber zu einer beliebten Bier-Alternative geworden. Die größten schwedischen Hersteller sind Herrljunga Cider und Kopparbergs Bryggeri. In Norwegen ist der Wein von den Obstbauern aus der Region Hardanger besonders beleibt.

Es gibt auch alkoholfreien Cider, der als Erfrischungsgetränk und in verschiedenen Geschmacksrichtungen im Supermarkt verkauft wird.

Glögg / Gløgg

Glögg ist die skandinavische Version von Glühwein und besteht aus Rotwein, Gewürzen sowie wahlweise Rum oder Wodka. Man kennt ihn bei uns auch als „Schwedenpunsch“, obwohl er im kompletten skandinavischen Raum verbreitet ist. Glögg wird besonders in der Adventszeit und zum schwedischen Lucia-Fest getrunken.

Man unterschiedet zwischen Glögg mit wenig Alkohol und Starkweinglögg, der nur im Systembolaget verkauft wird. Allerdings ist in Schweden auch alkoholfreier Glögg auf Basis von Johannisbeersaft beliebt.

Schweden: Alkohol

Geschichte, Gesetze und Traditionen

So kurios es klingen mag, der Alkoholkonsum hat in Schweden eine wechselhafte Geschichte. Um 1800 galt Alkoholismus als ein bedeutendes Problem in der schwedischen Gesellschaft. Schätzungen zufolge wurde im Vergleich zu heute ungefähr das Fünffache getrunken, insbesondere Schnaps und Bier. Ab 1910 setzte die sogenannte Abstinenzbewegung ein, die vor allem religiös motiviert war. Ziel dieser war es, das Schnapsbrennen für den Eigenbedarf abzuschaffen.

Anstatt eines Totalverbots von alkoholischen Getränken in Schweden, sollte mit dem „Bratt-System“ ein Kompromiss geschaffen werden. Dieses sah eine Rationierung von Alkohol sowie die Verstaatlichung von Produktion und Verkauf vor.

Zum traditionellen Krebsfest gibt es Bier und Schnaps. (Foto: Björn Tesch/imagebank.sweden.se)

1955 wurde die Rationierung zwar wieder aufgehoben, aber aus den lokalen Alkoholverkaufsstellen wurde ein staatliches Unternehmen geschaffen, das es bis heute gibt: Systembolaget. Ausschließlich hier können in Schweden hochprozentige Getränke gekauft werden. Supermärkte führen in der Regel leichtes Bier mit einem Alkoholgehalt von maximal 3,5% Vol.

Wie der Kaffee in Schweden zur Fika gehört, gehören Bier, Schnaps und andere Genussgetränke zu Festlichkeiten, wie Weihnachten, Midsommar und Kräftskiva, dem Krebsfest im August. Denn wenn die Schweden zusammenkommen, wird gerne gemeinsam angestoßen.

Generell ist der Genuss von Alkohol in Schweden stark mit dem Feiern und Ausgehen am Wochenende verknüpft. Anders als bei uns in Deutschland, ist es eher unüblich, dass man nach dem Feierabend zu Hause ein Bier oder einen Wein trinkt.

Dennoch ist das Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit in Schweden meist verboten. Dies wird von der jeweiligen Kommune bestimmt. Auch im öffentlichen Nahverkehr gilt in Schweden ein Alkoholverbot. Wird man dennoch von der Polizei erwischt, kann sie ein Bußgeld verhängen. Es gibt jedoch ein paar Ausnahmen, zum Beispiel in einigen Parks. In Norwegen ist es komplett verboten.

FAQ: Alkohol in Schweden

Wo kann man in Schweden Alkohol kaufen?

Systembolaget (übersetzt: „Systemfirma“) ist das einzige Unternehmen in Schweden, das Getränke ab einem Alkoholgehalt von 3,5 Prozent verkaufen darf. Es handelt sich um staatliche Monopolläden, die der Alkoholpolitik des Landes dienen. Ziel dieser ist es, den Alkoholkonsum in Schweden einzudämmen. Am Samstag Nachmittag und Sonntag sind die Läden geschlossen.

Wie teuer ist Alkohol in Schweden?

Alkohol kostet in Schweden häufig fast doppelt so viel wie in Deutschland. Dass die Alkoholpreise in Schweden so hoch sind, liegt unter anderem an der hohen Besteuerung.

Ab welchem Alter kann man in Schweden Alkohol kaufen?

Um Alkohol im Systembolaget, dem schwedischen Alkoholhandel, einkaufen zu können, müsst man mindestens 20 Jahre alt sein. Im Restaurant in Schweden bekommt man alkoholische Getränke schon ab 18 Jahren.

Wie viel Alkohol darf man nach Schweden einführen?

Alkohol darf nur von Personen über 20 Jahren steuerfrei nach Schweden eingeführt werden, wenn er für den eigenen Gebrauch oder die eigene Familie gedacht ist. Außerdem muss er persönlich, zum Beispiel im Gepäck, transportiert werden. Für EU-Länder gelten bei der Einfuhr folgende Grenzen: 10 Liter Spirituosen, 90 Liter Wein (davon höchstens 60 Liter Schaumwein) und 110 Liter Bier. Mehr Infos dazu gibt es auf der Seite des schwedischen Zolls Tullverket.

Norwegen: Alkohol

Geschichte, Gesetze und Traditionen

Das Verhältnis zum Alkohol ist in Norwegen ähnlich wie im Nachbarland Schweden. Vor allem im Norden des Landes hat das Selbstbrennen bis heute Tradition.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Alkoholkonsum als großes soziales Problem angesehen, weshalb die protestantische Abstinenzbewegung in Norwegen einsetzte. 1913 gab es nur noch 12 norwegische Städte, die den Verkauf und Ausschank von Alkohol erlaubten. Dies verschärfte sich mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges: Mit dem Brennevinsforbud wurden Verkauf, Brauen und Destillieren von starken alkoholischen Getränken vollständig verboten. Die Prohibition sorgte im ganzen Land für ein Aufblühen der Schwarzbrennerei und des Schmuggels.

Später wurde nach dem Vorbild der schwedischen Systembolaget, die Errichtung eines Monopolverkaufs unter staatlicher Kontrolle beschlossen: Das sogenannte Vinmonopolet entstand. In norwegischen Supermärkten gibt es bis heute nur Leichtbiere. Auch die Abstinenzbewegung noch vertreten: Die Norweger trinken im Jahresdurchschnitt nur rund halb so viel Alkohol wie die Deutschen.

In Norwegen ist es üblich, nur am Wochenende Alkohol zu trinken – dafür dann auch gerne mal etwas mehr. Zu Feiertagen und Festen wird gerne gemeinsam angestoßen. Besonders beliebt sind die traditionellen Weihnachtsbiere (Juleøl). Eine weitere Ausnahme hängt in Norwegen mit dem ganzjährig beliebten Wintersport zusammen: Beim Après-Ski im Skigebiet gehört, wie auch bei uns, das Trinken dazu. Zudem wächst die Barkultur in Norwegens Großstädten und verbindet traditionelle, heimische Spirituosen mit modernen Konzepten.

FAQ: Alkohol in Norwegen

Wo kann man in Norwegen Alkohol kaufen?

In Norwegen gibt es Getränke mit mehr als 4,75 Prozent Alkohol ausschließlich im Vinmonopolet (übersetzt: „Weinmonopol“). Es handelt sich um staatlich kontrollierte Monopolläden. Hochprozentiges darf erst ab 20 Jahren erworben werden. Darüber hinaus existiert ein Werbeverbot für alkoholische Getränke. Bier gibt es meistens im Supermarkt.

Wie teuer ist Alkohol in Norwegen?

Die Preise für alkoholische Getränke sind in Norwegen noch höher als in Schweden und Finnland. Man zahlt hier mehr als das Doppelte des EU-Durchschnitts. Dies liegt vor allem an der hohen Besteuerung von Alkohol.

Wie viel Alkohol darf man nach Norwegen einführen?

Pro Person dürfen zollfrei maximal 1,0 Liter Spirituosen, 1,5 Liter Wein sowie 2,0 Liter Bier, Cider oder Ähnliches (Alkoholgehalt von 2,5 bis 4,7 Prozent) nach Norwegen eingeführt werden. Für die Einfuhr von Bier, Wein und Tabak müssen Personen mindestens 18 Jahre alt sein, wohingegen für die Einfuhr von Spirituosen eine Altersgrenze von 20 Jahren gilt. Es gibt zusätzlich Umwandlungsregeln für Alkohol, mehr Infos dazu gibt es auf der Seite des norwegischen Zolls (toll.no).

Finnland: Alkohol

Geschichte, Gesetze und Traditionen

Was in Schweden Systembolaget und in Norwegen Vinmonopol heißt, nennt sich in Finnland Alko. Ähnlich wie in den beiden anderen Ländern, setzte auch in Finnland die Abstinenzbewegung ein. Von 1919 bis 1932 herrschte in Finnland sogar ein totales Alkoholverbot (kieltolaki). Privates Brennen, der allgemeine Verkauf sowie Schmuggel von aus Estland und Russland wurden strafrechtlich verfolgt. 1932 beendete eine Volksabstimmung die finnische Prohibition und Alko entstand. Es handelt sich um ein Monopolgeschäft zum Einzelhandelsverkauf von Alkohol.

Seit April 2018 gilt in Finnland ein neues Alkoholgesetz, das die Regelungen etwas lockert. Nun sind alkoholische Getränke bis 5,5 Prozent Alkohol im finnischen Supermarkt erhältlich. Dennoch ist zu Beispiel im Fußballstadion das Biertrinken nur in bestimmten, dafür vorgesehenen Bereichen (anniskelualue) erlaubt.

Zu bestimmten Anlässen stoßen die Finnen aber besonders gerne gemeinsam an, zum Beispiel an Vappu (am 1. Mai) oder zu Juhannus, der finnischen Mittsommernacht. Was die Finnen gerne trinken, erfährst du unten im FAQ zu Finnland und Alkohol.

FAQ: Alkohol in Finnland

Was trinken die Finnen?

Neben klassischem Bier und Wein, gibt es das typisch finnische Sahti. Dieses Bauernbier wird vermutlich bereits seit mehr als 1000 Jahren gebraut, denn es wurde auf einem Wikingerschiff aus dem 9. Jahrhundert gefunden. Traditionell wird es zusätzlich oder anstelle von Hopfen mit Wacholder aromatisiert und hat einen Alkoholgehalt von acht bis zehn Prozent.

Ein weiteres finnisches Kultgetränk ist Lonkero, ein Mix aus Gin und Grapefruit, den es fertig in der Dose zu kaufen gibt. Bekannte Marken für Wodka aus Finnland sind Finlandia Vodka und Koskenkorva. Außerdem ist der Kyrö Gin sehr beliebt.

Wo kann man in Finnland Alkohol kaufen?

Getränke mit mehr als 5,5 Prozent darf nur das staatliche Monopolgeschäft Alko verkaufen. Alkoholwerbung unterliegt strengen Auflagen.

Wie teuer ist Alkohol in Finnland?

Finnland erhebt europaweit die höchsten Steuern auf Alkohol. Deswegen liegt der Preis für eine Flasche Wodka bei rund 24 Euro. Ein Weizenbier im Laden liegt bei fast 4 Euro (Stand: 2021).

Wie viel Alkohol darf man nach Finnland einführen?

Folgende Mengen an Alkohol können zollfrei aus EU-Ländern nach Finnland eingeführt werden, wenn sie für den persönlichen Gebrauch oder die eigene Familie gedacht sind: 110 Liter Bier, 90 Liter Wein (davon 60 Liter Schaumwein, einschließlich Longdrinks und Cider), 20 Liter Zwischenerzeugnisse und 10 Liter sonstige alkoholische Getränke. Unter 18 Jahren ist die Einfuhr von Alkohol nach Finnland verboten. Personen unter 20 Jahren dürfen nur mit leichten alkoholischen Getränken einreisen. Mehr Infos dazu gibt es auf der Seite des finnischen Zolls Tulli.

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