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Auswandern nach Norwegen: So gelingt’s

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Du möchtest nach Norwegen auswandern? Rund 24.953 Deutsche leben bereits dort (Stand 2020). Damit auch deiner Auswanderung nichts im Wege steht, haben wir dir alle wichtigen Informationen und Adressen zusammengestellt. Erfahre, wie die Vorbereitung am besten gelingt, wie die Anmeldung abläuft, welche kulturellen Besonderheiten in Norwegen auf dich warten und wie der Arbeits- und Wohnungsmarkt dort aussieht. Du möchtest mehr über das Klima, die Lebenshaltungskosten und das Gesundheits- und Bildungssystem lernen? Auch zu diesen Themen findest du hier wichtige Fakten. Ha det gøy i Norge!

Norwegen
Norwegen
Fakten

Norwegen überzeugt nicht nur mit zahlreichen Fjorden, ausgedehnten Wälder und einer faszinierenden Natur, sondern auch durch eine hohe Lebensqualität. Die reiche kulturelle Tradition, die tiefe Verbundenheit mit der Natur sowie das sozialen Gleichheitsprinzip, machen das Land zu einem einzigartigen und bewundernswerten Ort Skandinaviens.

Größe:385.207 km²
Einwohner:5,457 Millionen (2022)
Sprache:Norwegisch (bokmål und nynorsk)
Währung:Norwegische Kronen (NOK)
Inseln:240.000

Auswandern nach Norwegen: Vorteile

  • Hohe Lebensqualität
  • Niedrige Arbeitslosenraten
  • Niedrige Kriminalitätsrate
  • Atemberaubende Natur und Landschaften
  • Gute soziale Absicherung
  • Fokus auf Work-Life-Balance
  • Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen hat einen hohen Stellenwert
  • Hohes Umweltbewusstsein

Vor der Auswanderung

To Do’s vor der Auswanderung

  • Hinterfrage deine Motivation und welche Ziele hinter der Auswanderung stehen
  • evtl. 3-monatige „Probe-Auswanderung“
  • Plane genügend Vorlaufzeit ein, das erspart Stress und bietet Puffer für Unvorhergesehenes, wie Fristen und Wartezeiten
  • Prüfe, ob alle Voraussetzungen für eine Anmeldung erfüllt werden
  • Prüfe, ob alle Dokumente aktuell und vorhanden sind
  • Beschäftige dich mit dem norwegischen Arbeitsmarkt und beginne mit der Jobsuche, falls du noch keinen Arbeitsvertrag in Norwegen hast, oder selbstständig bist
  • Checke deine finanzielle Situation und erstelle ggf. einen Finanzplan
  • Wohnungssuche bzw. Zwischenunterkunft, welcher Ort soll es werden?
  • Mit Norwegen beschäftigen und Sprache lernen
  • Umzugsplanung: Wann, wie, wie teuer?
  • Kündigung von Wohnung, Internet, Strom, Abos etc.
  • Abmeldung Wohnort

Vorbereitung und Planung

Für einen möglichst reibungslosen Ablauf, sollte eine Auswanderung gut überlegt und geplant werden. Auch, wenn die Sehnsucht ruft, ist es wichtig, möglichst viel zu recherchieren und ein ausführliches Verständnis für den Zielort und die Besonderheiten des Lebens dort in Erfahrung zu bringen. Besonders hilfreich ist der Austausch mit anderen Menschen, die den Schritt bereits gegangen sind und ihre Erfahrungen und Tipps an dich weitergeben können. Du kannst nach Auswanderer-Blogs online schauen, oder Netzwerk-Plattformen für Auswanderer nutzen, oder auch geeignete Podcasts hören.

Planung der Auswanderung: Kostenaufstellung

Erstelle eine Liste mit Ansprechpartnern und Institutionen, die dir weiterhelfen können und die du bei individuellen Fragen kontaktieren kannst.

Überlege, ob du örtlich flexibel bist, oder ob du einen bestimmten Ort in Norwegen bevorzugst. Möchtest du in eine Großstadt wie Oslo, oder bevorzugst du ländlichere Regionen? Welche Ansprüche an Infrastruktur und Dienstleistungsangebote hast du?

Kalkuliere die anfallenden Kosten für den Umzug und das Leben in Norwegen. Die Lebenshaltungskosten variieren je nach Region, sind jedoch generell höher als in Deutschland.

Auch, wenn in Norwegen ausgesprochen gutes Englisch gesprochen wird, solltest du frühzeitig mit dem Erlernen der Sprache beginnen. So hast du bessere Vorraussetzungen bei der Jobsuche und das Ankommen sowie die Integration werden erleichtert. Ob mit (Online-) Sprachkursen, Apps, oder Podcasts, es gibt viele Arten Norwegisch zu lernen. Schaue, was dir persönlich am ehesten passt und wie viel Zeit du investieren kannst und möchtest. Auf der Website der Norwegian University for Science and Technology (NTNU) findest du sogar einen kostenlosen Sprachkurs zum eigenständigen Lernen.

Eine Auswanderung nach Schweden, oder Dänemark ist auch eine Option? In unseren Leitfäden erhältst du hilfreiche Infos, die dir bei der Länderwahl helfen können.

Aufenthaltsgenehmigung und Registrierung

Voraussetzungen für die Anmeldung

  • Arbeitsplatz/ Studium in Norwegen
  • ODER ausreichend finanzielle Mittel
  • Nachweis über Krankenversicherung

Um langfristig in Norwegen zu leben und zu Arbeiten, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Norwegen ist nicht in der EU, allerdings Teil des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) und ein Schengen-Staat.

Nach spätestens 3 Monaten, musst du dich registrieren und eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen. Dies kannst du beim Norwegian Directorate of Immigration (UDI) oder der örtlichen Polizei tun. Danach erhältst du ein Registrierungszertifikat. Bringe dafür folgende Dokumente mit:

  • Personalausweis und Reisepass
  • Nachweis Krankenversicherung
  • Nachweis über Arbeit, Studium oder ausreichend finanzielle Mittel
  • Ggf. Geburtsurkunden der Kinder
  • Abmeldebescheinigung vom deutschen Wohnort

Solltest du mit weiteren Familienmitgliedern oder Partner:in nach Norwegen auswandern, müssen auch diese sich registrieren und selbige Bedingungen erfüllen. Prüfe vor der Anmeldung noch einmal, ob die aufgeführten Dokumente aktuell sind und ausreichen, oder ob ggf. noch weitere verlangt werden.

Melde dich danach mit deiner Personnummer beim norwegischen Bevölkerungsregister an, um eine Steuernummer zu erhalten und dich beim norwegischen Finanzamt melden zu können. Um unnötige Gebühren zu vermeiden, ist es ratsam, sich zeitnah ein norwegisches Konto anzulegen.

Für aktuelle Informationen sowie individuelle Beratung, wende dich direkt an das UDI.

Norwegischer Fjord

Leben in Norwegen

Auch, wenn das Leben in Norwegen nicht grundverschieden zu Deutschland sein mag, so birgt der Umzug in ein neues Land immer neue Gegebenheiten, über die man sich bewusst sein und vorher informieren sollte. Wäre alles genau wie hier, so würde ein Umzug ja auch wenig Sinn machen. Viele der detaillierten Unterschiede werden sich gegebenenfalls auch erst nach einiger Zeit in der neuen Wahlheimat zeigen.

Norwegische Kultur

Fakten zur norwegischen Kultur

  • Friluftsliv: Zeit in der Natur für mehr Gesundheit und Gemeinschaft
  • Innekos: Entschleunigung zu Hause
  • Gleichberechtigung und Pünktlichkeit sind wichtige Werte
  • Der Nationalfeiertag am 17. Mai wird groß gefeiert
  • Leckere Küche mit viel Fisch und Meeresfrüchten

Norweger:innen lieben die Natur – kein Wunder, bei all den atemberaubenden Fjorden, Wäldern und Küsten des Landes! Doch das Ganze geht noch darüber hinaus. Friluftsliv (deutsch “Freiluftleben”) heißt das norwegische Konzept. Neben dem Aspekt möglichst viel Zeit in der Natur zu verbringen und dies jedem zu ermöglichen, geht es auch um den respektvollen Umgang mit dieser. Zudem steht nicht nur der Spaß der Outdoor-Aktivitäten im Vordergrund, sondern auch der gesundheitliche Aspekt sowie das gemeinschaftliche Zusammenkommen und die soziale Interaktion. Friluftsliv wird bereits im Kindergarten und in Schulen vermittelt und durch regelmäßige Ausflüge praktiziert.

Friluftsliv: Paddeln mit Kajak
Friluftsliv bedeutet viel Zeit in der wundervollen Natur Norwegens zu verbringen

Im Winter hingegen stellt Innekos die Balance zu sommerlichen Aktivitäten und Zeit in der Natur her. Es lässt sich ein wenig mit dem dänischen Hygge vergleichen. Im eigenen Zuhause wird eine wohlig warme Atmosphäre erschaffen und Zeit mit Familie und Freunden verbracht. Es geht hierbei um das Entschleunigen und Abschalten vom Alltag, Zeit für sich selbst zu haben und gemütlichen Aktivitäten nachzugehen. Auch in der norwegischen Einrichtung wird auf ein warmes, einladendes Zuhause geachtet, welches Ruhe und Gemütlichkeit ausstrahlt. Heiße Getränke und Leckereien, wie Zimtschnecken und “Lefse”, gehören auch dazu.

Kinder mit norwegischen Trachten
Kinder mit norwegischen Trachten

Wie auch in Schweden und Dänemark spielen Gleichheit und Gleichberechtigung eine große Rolle in allen Bereichen des norwegischen Lebens. Auch Pünktlichkeit wird hier sehr geschätzt. Norweger:innen gelten als sehr freundlich, sind jedoch generell eher reserviert und zurückhaltend, weshalb es ein wenig dauern kann, gute Kontakte zu Einheimischen zu knüpfen. Hier ist es am wichtigsten offen zu sein, Interesse zu zeigen und an unterschiedlichen Aktivitäten teilzunehmen.

Sei darauf vorbereitet, dass am 17. Mai gefeiert wird. Der norwegische Nationalfeiertag (Grundlovsdag) wird geprägt von Paraden, Parties und Trachten (Bunad) und eignet sich perfekt, um einen Einblick in die norwegische Kultur zu bekommen, neue Kontakte zu knüpfen und die norwegische Küche auszuprobieren. Durch die Lage des Landes sind Fisch und Meeresfrüchte fester Bestandteil vieler Gerichte und es werden traditionell frische sowie lokale Zutaten verwendet. Auch beim norwegischen Frühstück landet oftmals Fisch, vor allem in Form von Lachs, auf dem Tisch. Norwegen ist zudem bekannt für sein „Fårikål“, einen Eintopf aus Lamm und Kohl.

Klima in Norwegen

Fakten zum Klima

  • Große regionale Unterschiede
  • Stark schwankende Witterung in Fjordregionen
  • Wetter im Osten und Süden am stabilsten
  • Juli und August sind die wärmsten Monate
  • Mitternachtssonne zwischen Mitte Mai und Ende Juli in Nordnorwegen
  • Im Winter an der Küste milder als im Inland

Da sich Norwegen sehr lang von Süden nach Norden erstreckt (57. bis 58. Breitengrad), gibt es große regionale Unterschiede, was das Wetter betrifft. In den Fjordregionen muss man zusätzlich mit stark schwankenden Witterungen rechnen, dort kann es mehrmals täglich zu den unterschiedlichsten Bedingungen wechseln. Im Osten und Süden Norwegens ist das Wetter generell am stabilsten und wärmsten. Im Osten werden im Sommer bis zu 23 Grad, während die Temperaturen im Westen durchschnittlich zwischen 16 und 18 Grad liegen. Die wärmsten Monate sind der Juli und August.

In Nordnorwegen bleibt es von Mitte Mai bis Ende Juli nachts sehr hell, denn dann zeigt sich dort die Mitternachtssonne. Im Winter ist es an den Küsten relativ mild, aber regnerisch. Inlands und weiter östlich ist es tendenziell kälter und es gibt mehr Schneefall. Infos zum aktuellen Wetter findest du hier.

Klima in Norwegen

Lebenshaltungskosten und Einkaufen in Norwegen

Fakten zu Lebenshaltungskosten und Einkaufen

  • Höher als in Deutschland
  • Supermärkte haben meist lange Öffnungszeiten, sind sonntags aber geschlossen
  • Kartenzahlung und mobile Zahlung sind beliebter als Barzahlung
  • Alkohol kann nur im Vinmonopolet gekauft werden
  • 25 % Mehrwertsteuer, 15 % auf Lebensmittel und alkoholfreie Getränke

Generell sind die Lebenshaltungskosten in Norwegen höher als in Deutschland. Sparen kannst du beim Einkaufen durch Angebote, lokale Produkte und Eigenmarken. Supermärkte haben meist, abhängig von der Lage, lange geöffnet (bis 23 Uhr). Sonntags haben sie jedoch größtenteils geschlossen. Die häufigsten Supermarktketten sind Rema 1000, Kiwi, Coop und Meny. In Norwegen wird nur selten noch mit Bargeld bezahlt, stattdessen überwiegend mit Karte oder mobiler Zahlung.

Bedenke, dass Getränke mit höherem Alkoholgehalt nur im Vinmonopolet erhältlich sind und, dass Alkohol in Skandinavien aufgrund der hohen Steuern auch sehr teuer sind. Es gelten die allgemeine Mehrwertsteuer von 25 %, eine der höchsten Europas, plus zusätzliche Alkoholsteuern, die abhängig vom Alkoholgehalt des Getränks sind. Bei Lebensmitteln und alkoholfreien Getränken beträgt die Mehrwertsteuer hingegen “nur” 15 %.

Durchschnittliche Preise in Norwegen
KategorieNorwegenDeutschland
TransportDurchschnittliche PreiseDurchschnittliche Preise
Öffentlicher Nahverkehr (Monatskarte)75 EUR80 EUR
Einzelne Fahrkarte4 EUR2,80 EUR
Benzin (pro Liter)1,60 EUR1,50 EUR
Lebensmittel
Günstiges Restaurant (pro Person)20 EUR12 EUR
Drei-Gänge-Menü (Mittlere Preisklasse)80 EUR50 EUR
Brot (500g)3 EUR1,50 EUR
Äpfel (1kg)4 EUR2,50 EUR
Eier (12 Stück)4 EUR2,50 EUR
Milch (1 Liter)2 EUR1 EUR
Einheimisches Bier (0,5 Liter)7 EUR3,80 EUR
Importiertes Bier (0,33 Liter)8 EUR4 EUR
Versorgungsdienste
Strom (pro kWh)0,20 EUR0,30 EUR
Internet (monatlich)40 EUR30 EUR
Mobilfunk (monatlich)25 EUR20 EUR

Das norwegische Gesundheitssystem

Fakten zum Gesundheitssystem

  • Wird durch Steuern finanziert
  • Bei Arztbesuchen fallen Gebühren an, mit einer jährlichen Maximalbeteiligung von 2.040 NOK
  • Danach erhält man eine Befreiungskarte, diese gilt jedoch nicht für alles, wie z.B. für gewisse medizinische Geräte
  • Arztgebühren können schwanken (z.B. je nach Tageszeit)
  • Hausarztsystem: man muss sich zuerst bei einem Hausarzt registrieren
  • Kostenlose Versorgung von Kindern und Schwangeren
  • Eine staatliche Krankenversicherung

Das Gesundheitssystem in Norwegen wird durch Steuern finanziert, die Gesundheitsversorgung ist universell, jedoch nicht vollkommen kostenlos. Bei Arztbesuchen und Behandlungen fallen Gebühren an, für die man in Vorkasse gehen muss. Die jährliche Selbstbeteiligung ist allerdings auf 2.040 NOK (~ 117 EUR) begrenzt. Ist dieser Betrag erreicht, erhältst du eine Befreiungskarte (frikort). Danach ist die weitere medizinische Versorgung für den restlichen Zeitraum des Jahres kostenlos. Beachte jedoch, dass einige Leistungen, wie bestimmte medizinische Geräte von der Befreiung nicht betroffen sind.

Anders als Schweden hat Norwegen ein Hausarztsystem. Das heißt, der Hausarzt oder Allgemeinmediziner (fastlege) ist dein erster Ansprechpartner bei Krankheitssymptomen. Um in die Gesundheitsdienste in Anspruch nehmen zu können, musst du dich zuerst registrieren. Mit der D-Nummer oder der nationalen Identifikationsnummer (fødselsnummer) kannst du dich dann bei einem festen Hausarzt einschreiben. Du erhältst außerdem die Krankenversicherungskarte (helsekort), die du bei jedem Arztbesuch mitbringen musst.

Hinweis: Die anfallenden Arztgebühren können je nach Tageszeit schwanken. So sind Termine tagsüber tendenziell günstiger als abends, wo die Selbstbeteiligung bis zu der doppelten Summe betragen kann. Die Versorgung von Kindern und Schwangeren ist grundsätzlich kostenlos!

Durch die staatliche Organisation gibt es nur eine Krankenversicherung, Folketrygden. Neben dem Standardschutz können aber natürlich auch noch zusätzliche Versicherungen und private Leistungen abgeschlossen werden. Die norwegische Verwaltung für Gesundheitsökonomie (Helfo) verwaltet kassenärztliche Behandlungen und staatliche Krankenhäuser, die Dienste selbst sind dezentralisiert.

Arbeiten in Norwegen

Fakten zu Arbeit, Bildungssystem und Studium

  • Flache Hierarchien und Work-Life-Balance
  • Kein geregelter Mindestlohn, jedoch weltweit mit das höchste Durchschnittsgehalt
  • Kostenloses Bildungssystem mit Fokus auf Gleichheit, Förderung und lebenslangem Lernen
  • Universitäten setzen auf Internationalität und Innovation
Jobsuche: Norwegische Hafenstadt mit Geschäften

Wie in anderen skandinavischen Ländern ist der norwegische Arbeitsalltag geprägt von flachen Hierarchien und einem großen Interesse an einer Work-Life-Balance. Eine 37-Stunden-Woche ist hier Normalität und es gibt keinen gesetzlich geregelten Mindestlohn. Trotz dessen hat Norwegen mit 640.000 NOK (~55.571,41 EUR) eines der höchsten Durchschnittsgehälter weltweit. Auf der Webseite von Arbeidstilsynet findest du umfassende Informationen rund um das Arbeitsrecht und Rahmenbedingungen in Norwegen.

Solltest du in einem Bereich arbeiten, in welchem Berufe reguliert sind und es spezifische Qualifikationen benötigt, so solltest du dich rechtzeitig um eine Anerkennung dieser kümmern. Betroffen sind unter anderem Arbeitnehmer:innen in der Medizin, Krankenpflege, Lehre und im Ingenieurswesen. Informiere dich mit dieser Liste, ob du eine solche Anerkennung benötigst. Neben dem Norwegian Dictorate for Higher Education and Skills, kann die norwegische Behörde für Arbeit und soziale Sicherheit (Arbeids- og velferdsetaten) auch bei Fragen helfen.

Jobs in Norwegen findest du unter anderem bei nav.no, workinnorway und dem EURES Jobportal. Die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit kann außerdem eine hilfreiche Anlaufstelle sein. Schaue dich auch bei deutschen Firmen in Norwegen um, oder schreibe eine Initiativbewerbung an Firmen, die dich interessieren. Hilfreiche Adressen findest du bei den norwegischen gelben Seiten. Besonders gesucht werden Fachkräfte in den Bereichen Gesundheit und Pflege, in der Bildung sowie im Einzelhandel. Bei EURES findest du ausführliche Arbeitsmarktinformationen zu den einzelnen Regionen Norwegens.

Die Bewerbung erfolgt bestenfalls auf Norwegisch oder Englisch. Lasse Zeugnisse ggf. professionell übersetzen und beglaubigen. Referenzen von früheren Arbeitgebern werden immer gerne gesehen, Fotos in der Bewerbung sind hingegen eher unüblich.

Das Bildungssystem in Norwegen

Das norwegische Bildungssystem ist kostenlos und setzt sich für Gleichheit und Förderung ein. Über frühkindliche Bildung, bis hin zu Weiterbildungsprogrammen und Erwachsenenbildung – das lebenslange Lernen steht hier im Fokus. Beratungsdienste, individuelle Unterstützung und Berufsbildungsprogramme, die Jugendlichen bei der Ausbildung helfen und oft mit lokalen Unternehmen kooperieren, werden angeboten. Weiterbildungen werden staatlich unterstützt.

Eine ausführliche Beschreibung des norwegischen Schulsystems auf Deutsch findest du in dieser Broschüre des norwegischen Direktorats für Bildung und Ausbildung.

Studium in Norwegen

Gebäude der Universität Oslo
Gebäude der Universität Oslo

An norwegischen Universitäten wird Internationalität großgeschrieben. Internationale Zusammenarbeit und Forschung stärken globale Perspektiven und Innovation. Zudem werden Kreativität, kritisches Denken und neue Technologien in den Vordergrund gehoben. Der Austausch von Studierenden und Lehrenden wird geschätzt. Das Studium an staatlichen Universitäten ist kostenlos, auch für internationale Studierende.

Es gibt 40 öffentliche Hochschuleinrichtungen und 8 Universitäten. Eine Liste der Universitäten und Programme findest du hier. Bei Interesse an einem Studium im Ausland sind der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD sowie die jeweiligen Einrichtungen, gute Ansprechpartner, die gerne weiterhelfen.

Wohnen in Norwegen

Fakten zum norwegischen Immobilienmarkt

  • Eigentum ist aufgrund der hohen Lebenshaltungs- und Mietkosten sehr beliebt
  • Neben Bergen ist Oslo mit Abstand die teuerste Stadt
  • Wohnungen aus Energieeffizienz meistens kleiner
  • Mietobjekte sind oftmals befristet
  • Für den Kauf einer Immobilie ist ein/e Makler:in obligatorisch
  • Es werden schriftliche Gebote abgegeben
  • Zu beachten ist das eventuelle Vorkaufsrecht
  • Borettslag bezeichnet das Nutzungsrecht einer Genossenschaftswohnung
  • Kauf nur bei geplantem festen Wohnsitz möglich

Aufgrund der hohen Lebenshaltungs- und Mietkosten, besitzen viele Norweger:innen Eigentum. Vor allem in großen Städten, wie Oslo und Bergen, sind die Preise sehr hoch, insbesondere in den Stadtzentren. Oslo hat insgesamt jedoch die höchsten Wohnkosten des Landes. Norwegische Wohnungen sind grundsätzlich gut isoliert, aber tendenziell kleiner und funktionaler als deutsche Wohnungen, welches auf die Energieeffizienz zurückzuführen ist. Sie sind oftmals Teil größerer Wohnanlagen.

Für die Wohnungssuche eignen sich Online-Plattformen und lokale Zeitungen. Zudem kann ein/e Makler:in hilfreiche Unterstützung leisten. Der Aufbau eines Netzwerkes lohnt sich, um die Chancen zu erhöhen, schneller fündig zu werden.

Immobilien in Norwegen mieten

Im Vergleich zu Deutschland sind die Mieten in Norwegen flächendeckend höher, auch wenn sie tendenziell in den städtischen Regionen am höchsten sind. Zu beachten ist, dass einige Mietobjekte auf ein Jahr befristet sind. Oftmals ist eine Verlängerung nach der Zeit möglich, dies ist aber am besten im Vorhinein abzuklären. Je nach individueller Situation und Planung, solltest du bei der Wohnungssuche also darauf achten, ob eine Befristung angegeben ist.

Durchschnittliche Mietpreise in Norwegen
Stadt/Region3-Zi Whg Stadtzentrum3-Zi Whg außerhalbDurchschnitt
Oslo2.000 EUR1.600 EUR1.800 EUR
Bergen1.800 EUR1.400 EUR1.600 EUR
Trondheim1.600 EUR1.200 EUR1.400 EUR
Stavanger1.650 EUR1.100 EUR1.375 EUR
Ländliche Regionen1.200 EUR850 EUR1.025 EUR

Immobilien kaufen in Norwegen

Wer eine Immobilie in Norwegen käuflich erwerben möchte, sollte sich im Vorhinein ausführlich über den Ablauf informieren, denn hierbei gibt es einige Unterschiede zum Immobilienkauf in Deutschland. In Norwegen sind Makler:innen obligatorisch und zentral am Kaufprozess beteiligt. Der Immobilienerwerb erfolgt in Norwegen über ein schriftliches Gebot, welches mit Bezug auf einen Startpreis abgegeben werden muss.

Beachte, dass es zudem ein Vorkaufsrecht (forkjøpsrett) geben kann, bei welchem trotz Einigung mit dem Verkäufer, eine andere Partei Vorrecht auf die Immobilie hat. Dies sollte jedoch im Vorhinein kommuniziert werden.

Eine weitere Möglichkeit ist das Borettslag, eine Genossenschaftswohnung. Hierbei kauft man Anteile bei einer Wohnungsbaugenossenschaft und erwirbt damit das Nutzungsrecht der Wohnung.

Wichtig: Immobilien können im Allgemeinen nur gekauft werden, wenn danach auch ein fester Wohnsitz dort angestrebt wird. Des Weiteren kann es noch andere Wohnsitzauflagen geben, die zu beachten sind.

Stadt/Region3-Zimmer-Wohnung DurchschnittHaus Durchschnitt
Oslo350.000 EUR440.000 EUR
Bergen315.000 EUR385.000 EUR
Trondheim275.000 EUR350.000 EUR
Stavanger295.000 EUR365.000 EUR
Ländliche Regionen225.000 EUR275.000 EUR
Häuser am Wasser in Trondheim

Links und Adressen

Organisatorisches

Arbeit, Schule und Studium

Wohnungs- und Häusersuche

Auswanderungsberichte

Quellen

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